Mittwoch, 8. August 2007

Goldmarkt

Warum man dort Schmuck kaufen sollte, konnte ich nicht verstehen: die Preise waren mit Abstand höher, als in Deutschland. Die Urlaubsstimmung oder ein Wunsch, mal richtig mit dem Geld zu schmeißen… Oder sich mal fürstlich fühlen, wenn eine Schar Verkäufer einen Kaffee in vergoldeten Tässchen serviert während der Besitzer dich mustert, wie tief du wohl bereit wärest in die Tasche zu greifen. Solche Emotionen sind nichts für mich. Danach würde bei mir nur ein bitterer Nachgeschmack bleiben, dass man einfach an einem ewigen Verführungsspiel teilgenommen hat. Und der Versuchung nicht widerstehen konnte…

Aber als eine Kunstausstellung kann ich einen solchen Markt sehr wohl besichtigen. Schade nur, dass ich das nicht allen Verkäufern erklären kann, die uns immer wieder etwas verkaufen wollten. Die Gegenstände sind wirklich sehr kunstvoll und fein gearbeitet, manche sind sehr filigran und geschmackvoll, bei manchen zweifelt man (frau), ob da einige Rückenprobleme entstehen… Viele arabische Frauen haben wir gesehen, die von ihren Ehemännern dort beschenkt wurden. Für diesen Gang durch den Markt haben die Frauen auf ihre Handschuhe verzichtet und die ganze Pracht ihrer Besitztümer präsentiert – soweit sie langen Ärmel dies erlaubten… das ist wohl ein Teil dieses Spiels – frau kommt ins Geschäft schon so voll bepackt, dass der Besitzer sich lange überlegen muss, womit er sie noch überraschen könnte…



Was für Funktion die feinen Bögen mitten im oberen Bild haben, haben wir nicht in Erfahrung bringen können. Für die spitzen Hauspantoffeln?









Auf jeden Fall verbrachten wir dort in der unvorstellbaren Hitze eine spannende halbe Stunde, mit vielen Eindrücken über die Menschen, ihre kleinen und größeren Eitelkeiten unabhängig von der Hautfarbe - und alles nebeneinander – die Reichtümer und bittere Not eines übermüdeten Getränkeverkäufers… Von der Kleinen gibt es hier keine Bilder. Sie war im Kinderwagen und ich betete nur, dass sie in dieser Hitze nicht zusammenbricht. An diesem Tag hatten wir genug Wasser mitgenommen, das Problem war nur, dass sie wenig trank. Sie ist ja aber kein Kamel, um ohne Wasser solange auszuhalten. Ich wunderte mich, musste aber dies hinnehmen...

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