Donnerstag, 17. Juli 2008

Unsere Reise. Tag 7.

Unser Hotel mit einem stolzen Namen San Fransisco wird von der gleichen Hand geführt, wie die Bar um die Ecke - dort wird nämlich das Frühstück serviert.
In einer solchen Bar braucht man nicht nach einem Kinderstuhl zu fragen, aber Johanna ist glücklich - sie kann überall krabbeln. Die netten Kellnerinnen, alle slawischer Abstammung, nehmen sie mal gern auf den Arm, wenn die Zeit erlaubt.
Es regnet total. Was machen wir nun? Ein Spaziergang durch die Stadt verspricht nur nasse Füße...
Wir fahren ins Museum! Das wollten wir am nächsten Tag machen, aber egal, vielleicht haben wir morgen mehr Glück mit dem Wetter... Hundertwasser-Museum, wir kommen!
Seit dem Urlaub in Rom hat Johanna keine Erfahrungen mit der U-Bahn gemacht, aber das ist überall das Gleiche: laut und windig!

Einen Zwischenstopp machen wir bei dem berühmten Kraftwerk. Es regnet wie aus dem Eimer. Wir besitzen keinen KiWaVerdeck, ein Regenschirm war in unseren Koffern auch nicht geplant...
Auf dem Weg zum Museum haben wir Glück: es regnet weniger, wir kommen fast trocken an.
...dafür machen wir uns am berühmten "verkehrten" Wasserfall-Brunnen naß...
Die Fotos sind nur im Treppenbereich erlaubt. Johanna, die Weltmeisterin im Treppensteigen, klettern fleißig zur Ausstellung. Ihre alte Jeanshose hat schon Einiges erlebt in diesem Urlaub, es ist ein wenig peinlich, das Kind so schmutzig laufen zu lassen, aber ich kann sie nicht waschen bzw. trocknen. Aber sie macht ihren Dienst weiter, so erleichtert Johanna jetzt den bevorstehenden Putzaufwand im Museum.
Das schöne Cafe wird leider umgebaut, der Hof ist absolut nass, so müssen wir unten im Eingangsbereich essen. Als Hurdertwasser das Haus übernommen hatte, fand er dort wunderbare Böden aus uralten Eichendielen vor. Diese hat er dann auch belassen, sie waren schon uneben genug, nur einige Stellen wurden durch Fliesen oder Backsteine ersetzt. Johanna hat auf diesen Böden einige Hundert Meter zurückgelegt.
Johannas Jeans kann mittlerweile jeder Fliesenlegerhose Konkurenz machen...
Zu Hause haben wir eine kleine Gästetoilette, die wir kurz vor Johannas Geburt umbauen wollten... Die Geburt und die dramatischen Ereignisse danach ließen alle Arbeiten ruhen... bis heute... Als ich mit Johanna die Toiletten im Museum besucht habe, konnte ich nicht ohne zu knipsen herausgehen... Ein paar Ideen - oder ein Hauch Inspiration - habe ich mitgenommen. Wer weiß, vielleicht wird etwas daraus...
Der Platz vor dem Stephansdom war fast leer. Regen ohne Ende... Sollen wir vielleicht die Zeit nutzen und einen Apfelstrudel irgendwo probieren?
Auf diese glorreiche Idee kamen offensichtlich gaaanz viele Gäste der verregneten Stadt. Aber ein keines Tischchen bot uns doch ein wenig Platz und eine Verschnaufpause. Als ich die gestresste Kellnerin nach einer Tasse Original-Wiener-Kaffee fragte, schaute sie mich ziemlich skeptisch an. Das Gleiche mit dem Strudel... Na gut, wir machen eben unsere Erfahrungen...
Die Lautstärke im Cafe erlaubt kaum ein Gespräch. Alle sitzen an ihren Tischen und führen solche Schrei-Gespräche... Und obwohl wir hier mitten in Wien im angesagten Cafe sitzen, wollen wir morgen nach einem netteren Wiener Cafe suchen.
Nach einem Gang dürch den Stephansdom merken wir, dass wir alle den Tag eigentlich beenden möchten, in der Hoffnung, morgen mehr Glück mit dem Wetter zu haben. Denn morgen ist unser letzter Tag in Wien.
So laut ist die U-Bahn!

Abends hat Johanna mit uns immer noch Nachrichten geschaut und schlief nur dann ein, wenn wir auch schliefen. Dann aber holte sie uns morgens nicht so früh aus dem Bett, was doch viel im Urlaub ausmacht.

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