Dienstag, 18. August 2009

Zurueck in Kathmandu

Unsere Zeit im Nationalpark war schnell vorbei. In diesem Beitrag werden keine Fotos erscheinen, da das kleine Cybercafe nur begrenzte Moeglichkeiten bietet. Ich bin froh, ueberhaupt etwas gefunden zu haben.

Wir haben viele Dinge erlebt, die wir uns nie getraumt oder gar zugetraut haben. Maria ging ins Wasser mit einem Elefanten, der viel Spass am Planschen hatte. Zusammen mit drei japanischen Maedchen hat sie eine unvergessliche Zeit im Wasser verbracht. Habe ich mich da gefragt, ob das Wasser im Fluss sauber sei, ob da irgendwelche Gefahren waeren? Nein. Auch Johanna und Papa haben die Chance genutzt und haben sich von "ihrem" Elefanten voll spritzen lassen.
Danach haben wir an einem Elefantenausritt teilgenommen, zusammen mit den anderen Besuchern des Nationalparks. Im Sattel, der eigentlich eine Kasten ist, sitzt man zu viert. Maria ging zu den Maedchen, Johanna und wir bekamen ein junges Paar aus Spanien als "Nachbarn". "Unser" Elefant war eine "sie" und Mutter eines noch verspielten Elefantenmaedchens, das auch bereits trainiert wurde. Das war eine sehr unruhifge Geschichte: die Mutter musste zwar arbeiten, wollte aber bei der Erziehung wohl ein Woertchen mitreden. Die beiden Trainer mussten sich immer wieder verstandigen, da das Maedchen zuviel Quatsch machte und die Mutter (und uns) in viele unangenehme Situationen brachte. Einmal ist die Mutter ausgerutscht, sodass unser "Sattel" ploetzlich nach unten rutschte... oh je...
Johanna sass mit Papa und beobachtete alles mit Interesse. Als die Mutter anfing, zu laut zu troeten, hatte Johanna Angst und weinte erst. Von Papa beruhigt (wir haben ihr dort im Jungel das Elefantenlied vorgesungen, zum Vergnuegen aller Teilnehmer), schlief sie lieber ein. Aber nicht lange: es fing an zu regnen. Aber richtig. Kein regenschirm der Welt kann diesem Regen standhalten, aber das Bild muss man sich vorstellen: wir sitzen auf dem Ruecken, es gibt kein Aussteigen, die Graeser in den Lichtungen wachsen so hoch, dass der Elefant samt Mensch drauf im Gras verschwindet... und versuchen, uns mit unserem kleinen Regenschirm zu schuetzen. lol. Was soll man (frau) nur denken? - ich dachte, Johanna ist fest am Papas Bauch, sie wird schon irgendwie warm bleiben... hoffentlich... Die Chipkarte, die ich wechseln musste, konnte ich mit den Lippen nur ein wenig von den Regentropfen "abwischen", ich hatte nichts trockenes an mir.
Aber es hat sich gelohnt: unser Elefant ging in die Richtung, wo eine Nashornmutter mit ihrem Nachwuchs waren. Die Trainer sprachen sich ab - ploetzlich standen alle Elefanten da, zu einem grossen Missgefallen bei der Mutter. Schnell sind die beiden im Jungel verschwunden...
Wir waren ueberwaeltigt von allen Erlebnissen.
An diesen Tag werden wir uns lange, lange erinnern...

Der Tag danach war auch sehr spannend.
Am Morgen besuchten wir die Elefantenfarm, wo wir mit kleinen Elefanten spielen durften. Sie laufen dort frei herum sobald sie die Abhaengigkeit von der Mutter nicht so intensiv empfinden.
Ab 09:40 bis ca. 18:00 sind wir nach Kathmandu zurueck gefahren. Das sind ca. 130 km. Man kann sich kaum vorstellen, was fuer Strassen hier sind. Eine Strassensperre wegen eines Erdrutsches legte den gesammten Verkehr lahm. Unterwegs haben wir viele traurige Situationen und Unfaelle mit toedlichen Folgen gesehen...

Meine Zeit hier am PC ist zu Ende.

Morgen, am 19.08.09, fliegen wir nach Delhi. Dort haben wir erst ein Hotel fuer zwei Tage, das Josef gestern gebucht hat. Danach werden wir uns entscheiden, wohin unsere Wege uns weiter fuehren. Maria und ich haben seit einiger Zeit Heimweh. Papa noch nicht.
Am 27.08.09 fliegen wir nach Frankfurt - diese Flugtickets haben wir bereits am 14.04.09 gebucht.

2 Kommentare:

Gabriela hat gesagt…

Ich lese hier immer mit angehaltenem Atem.
Unglaublich, worauf ihr euch einlässt. Ich denke, solche Zeiten sind für alle Beteiligten prägend für das ganze Leben.
Danke fürs Teilhaben lassen. Ich werde selber in diesem Leben bestimmt nie eine solche Reise machen.

Herzliche Grüsse aus der braven, unaufregenden Schweiz
Gabriela

Johanna schaut in die Welt ... hat gesagt…

Hallo Gabriela, nochmal einen herzlichen Dank von uns fuer die Hilfe bei der Blogpflege. Mein Sohn zog um und hatte noch kein Internet.
Ich komme selber im Moment nur noch begrenzt dazu - nachdem ich meinen "haushalt" mit Kleidung und Co erledigt habe, bleibt vom tag wenig Zeit... ich bin manchmal ueberfordert von all den E8indruecken und von der permanenten Anpassungsnotwendigkeit und will mich nur zurueckziehen. Besonders erdrueckend sind in Nepal die Armut und die ueberfuellte Stadt gewesen.
Es gibt viele Dinge, die ich schwer vermisse: ein hochstuhl, ein Kindersitz, eine waschmaschine lol lol lol, aber nach der Situation in Nepal kommen mir solche gedanken wie Kleinstkram vor.
große Sorgen bereiten mir allerdings die Klimaanlagen. Großzuegig aufgedreht, sind sie nicht unbedingt gesundheitsfoerdernd... da fueht jeder sich nur ausgeliefert. und die temperaturmessungskontrollen an jedem flughafen oder grenzuebergang sind immer wieder mal ein meilenstein. man ist einfach happy, dass "alles vorbei" sei.
Ich hoffe sehr, bald in das brave Deutschland zurueck zu kehren, der Reisekampfgeist lol laesst ein wenig nach.
Liebe Gruesse, Irina, Delhi, Hotel Tara Palace.