Sonntag, 28. März 2010

In den Schnee hinaus

gehen meine Kinder - ich versuche doch, ein Foto zu knipsen... Johanna wird von einem "fremden" Papa nach unten gebracht, was ich mir gar nicht zugetraut hätte.

In der Nacht schaute ich immer wieder aus dem Fenster, sah die weiße Wand vor mir und dachte an Johanna, die die Abfahrt nicht mitmachen wollen wird... und nun sehe ich Johanna, weit vor mir, und frage mich, was sie sich dabei denkt.
Ich bekam zu hören, dass sie eigentlich gut mitgemacht hat. Als es ihr etwas zu schnell wurde, sagte sie nur "Aua!" - etwas Anderes war nicht in ihrem Wortschatz zu finden :-)))
Nun sind wir unten. Johanna in der Trage, der König im Rucksack - wir warten auf den Zug.
Die Berge im Hintergrund wirken im frühlinghaften Fischen nur wie eine Kulisse... an die Fahrt im frischen Schnee von eben ist fast kaum zu glauben... schade, dass alles so schnell vergeht...


Die nächsten 9 Stunden, die wir wieder in drei Zügen verbrachten, benahm sich Johanna wieder PERFEKT. Die letzte halbe Stunde nur wurde sie ungeduldig, die Reise musste ihr unendlich vorgekommen sein. Ihr Gesicht sieht schlecht aus. Der Ausschlag hat sich verschlimmert.

Nach einem Bad bekam sie ein Schälchen Eis und war überglücklich. "Zu Hause!"

1 Kommentar:

Susanne B. hat gesagt…

Liebe Irina,

immer wieder suche ich nach Worten, wenn du über deine Kränkungen durch andere Menschen schreibst. Bisher habe ich aber nie etwas geschrieben.
Vor allem überlege ich, was ich dir schreiben könnte, die ich doch kein Kind mit Down-Syndrom habe.

Wenn ich deine Johanna sehe, sehe ich ein Kind, das eigentlich genau so ist, wie unsere Johanna. Ein fröhliches, niedliches kleines Mädchen.

Ich wüsste aber nun nicht, wie ich das in der direkten Begegnung vermitteln sollte. Vielleicht ist es ein Problem, dass immer nur die dummen Leute den Mund aufmachen.

Ich denke, mit eurem Blog leistet ihr schon eine Menge Aufklärungsarbeit, um von den angesprochenen Klischees loszukommen.

Das Meiste ist halt Normalität, wenn natürlich auch vieles hart von euch erkämpft wurde, was bei anderen selbstverständlich ist.

Jedenfalls lese ich gern hier und freue mich mit euch, wie toll sich Johanna entwickelt!

Liebe Grüße

Susanne

(ganz aus der Nähe, Minden-Lübbecke)