Dienstag, 1. Juni 2010

Einige Notizen am letzten Kalender-Frühlingstag...

Johanna ist 3,5 Jahre und weitere 2 Wochen alt geworden. Sie hat in der letzten Zeit hübsche Sommersachen bekommen, jetzt in den Größen 98-104, die leider noch schön im Schrank warten müssen. Auch am heutigen Morgen ging sie in den KiGa mit einer ziemlich dicken Jacke...

Am Nachmittag ging Maria reiten. Johanna sah den Helm und fragte: Nanna auch re-te? (reiten, meinte sie wohl). Ja, Johanna, noch zwei Mal schlafen - und wir gehen auch reiten!

Johanna klopft ins Badezimmer, wo die Mama sich gerade fertig macht. "Nanna gucken?"

Johanna will ein Buch aus dem Regal holen. Sie nimmt ihr Buch heraus, die drauf liegenden Bücher fallen ihr entgegen. "Mama! Hilfe!"

Johanna möchte lesen. Ich schlage vor, wir können uns im Schlafzimmer schön gemütlich hinsetzen. Ja, das machen wir. Nimmst Du Dein Buch, Johanna, ich nehme die anderen zwei. "Nein, Mama Bücher!" (plötzlich ist eine Plural-Form da!)

Wir machen uns beguem, jetzt suchen wir uns das Buch aus, das wir erst lesen wollen. Johanna nimmt den Stapel Bücher - das unterste Buch hat Papa abgelegt. Sie schaut sich den Albert Einstein auf seinem berühmten "Zunge-Heraus"-Foto an und fragt: "Papas Buch?" Komisch, mir hat sie das Buch nicht zugeordnet... Aber eine Possessivform ist plötzlich da!

Johanna braucht ab und zu ihren Schnuller zum Einschlafen. Ich unterbinde das (noch) nicht, da ich beobachte, wie sie ihre Mundmuskeln auch im Schlaf betätigt. Eines Abends finde ich den Schnuller nich. Keine Ahnung, wo er sein mag. Und Zeit, um jetzt das ganze Zimmer auf den Kopf zu stellen, will ich nicht investieren. Ich sage Johanna, dass es vielleicht eine Maus war, die sich ihren Scghnuller geschnappt hat. Johanna nimmt das hin. Am Morgen erzählt sie Papa: "Schnuller Maus"! Danach finden wir ihn. Dann bleibt die Wortkombination gleich, die Intonation verändert sich: "Schnuller Maus"?

Johanna hat zurzeit viele Lieblingsbücher, einige davon sind eher für ältere Kinder, aber, von Maria einmal vorgelesen, werden sie bei Johanna zur Vorlesesammlung. Im Moment sind Mädchengeschichten von Lesepiraten "in". Ich lese ihr alles brav und ehrlich vor, sie hört länger zu, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie das versteht. In einer Geschichte findet ein Mädchen eine Geldbörse und möchte die Besitzerin finden.Als ich den vorletzten Satz vorlas ("Meine Geldbörse!"-ruft Lena.), machte Johanna plötzlich ihre Bewegung für "danke" - Hand flach auf den Bauch - und sagt dann auch "Danke!". Sie hat also verstanden, worum es hier ging.

Das neue Buch vom Tarzan hat Johanna an einer Stelle angerissen... Jo... Mama! Buch heile! Na klar, es wiederholt sich alles... zum vierten Mal... die Kinder machen etwas kaputt, die Mama muss richten, das kenne ich bereits. :-). Ich habe einen Klebestift geholt, mit Johanna zusammen wurde das Blatt geklebt, das Buch unter einen Stapel schwerer Bücher gelegt. Am nächsten Morgen fragte ich, ob wir das Buch begucken wollen - wie es wohl nach dem reparieren aussieht... Johanna dachte einige Sekunden nach und ging zum Stapel.

Johanna mag ja singen. Das deutsche Liedergut muss gesichert werden, die neuesten Lieder haben wir auch viele auf unzäghligen CDs... "Eine Kuh mit Tatoo". Aha. Nun muss ich ja auch mitsingen und mich mit dem Text tiefer beschäftigen, wenn ich Johanna einige Textstücke vermitteln möchte. Die Tiere sind neidisch auf eine Kuh, die ein Tatoo hat, und wollen auch welche haben. Das Schweinchen wünscht sich: "auf den Bauch eine Rose, dann komme ich nicht in die Dose!" Tierschützer, schön die Luft anhalten...

Weiter geht es mit einem flotten Liedchen "Was tragen wir Gänse für einen Frack...". In der letzten Strophe überrolt einen die klare Realität:
"Was machen wir Gänse am Martinstag
Gi-Ga-Gick!
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Und bricht uns das Genick!" Toll. Johanna "singt" alles mit.

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