Montag, 3. Mai 2010

Kleine Notizen am Rande...

Die letzten Tage waren für mich sehr intensiv, Johanna musste eher "mitlaufen", es gibt wenig Fotos.

Am heutigen Montag konnten wir etwas länger Geplantes endlich realisieren.
Johanna kann sich nach wie vor nicht mitteilen, sie kann im KiGa nichts erzählen - nur mit Hilfe von Fotos... So haben wir uns angedacht, dass Johannas ErzieherInnen uns besuchen würden und Johanna zu Hause erleben würden.
Es war ein schöner Nachmittag mit interessanten Gesprächen und Gedanken. Unsere Gäste konnten ein wenig nachvollziehen, was Johanna vor dem KiGa-Einstieg gemacht und erlebt hat, wo waren ihre "Lernorte" und was sie macht, nachdem sie um 14:00 abgeholt wird.
Johanna war an diesem Nachmittag so aufgeregt, dass sie nicht einschlafen konnte, sie half mir sogar beim Tisch decken, Staubsaugen und Böden wischen - und alles gar nicht so schlecht. Als unsere Gäste da waren, hat sich Johanna leider lieber verkrochen. Nach und nach taute sie auf, "erzählte" etwas, aber eine wirklich "Zu-Hause-Johanna" haben die Gäste nicht erlebt... vielleicht nächstes Mal...

Sonst habe ich einige kleine Bemerkungen...

Als ich Johanna abholen wollte, fand ich sie am Tisch draußen, sie malte mit anderen Kindern. Ein Junge, der schon etwas älter ist und den ich öfter neben Johanna sehe, strahlte mich an: "Weißt Du, Johanna kann schon ein bißchen sprechen!"
"Wirklich?"
"Ja, als ich diesen schwarzen Stift genommen habe, fragte sie, ob ich alles schwarz malen will!"
"Aha..."
Das konnte ich mir im Moment nicht vorstellen, dass Johanna das sagen konnte, aber ich sah, dass der Junge es einfach gern sich - und Johanna - gewünscht hat, Johanna endlich sprechen zu hören. Die Kinder verstehen, dass sie eine der "Kleinen" ist, aber dass sie auch anders ist, schwächer auf jeden Fall, und wünschen ihr diese schnellere Entwicklung... Wächst da ein Sozialpädagoge heran?

Ein neues Mädchen mag Johanna sehr gern. Sie will Johanna überall mitnehmen oder gar tragen. Sie hätte sich vielleicht lieber eine große Puppe gewünscht - und meinte in Johanna eine solche überdimensionale Puppe zu finden. Ich habe nach Johannas Geburt gelesen, dass DS-Kinder oft bei den anderen Kindern so beliebt seien, weil sie sehr kooperativ sind und sich gern helfen lassen und gern Vieles mit sich machen lassen etc... Ich fragte mich und die Erzieher, ob dies bei Johanna zutreffen würde. Nein. Wenn das Mädchen zu stürmisch wird, zieht sich Johanna zurück. Sie gibt nicht sofort die Hand und lässt sich nicht überall führen. Sie macht das sehr deutlich mit "nein" oder versteckt ihre Hände einfach oder wehrt sich.
Hoffentlich behält sie diese Grundhaltung bis in die späteren Jahre, dann haben wir es etwas einfacher.

1 Kommentar:

Nora hat gesagt…

Huhu!

Gabriel berichtet auch von sich aus noch nicht so oft - und wenn, versteht man recht wenig. Wir haben schon länger ein Kommunikationsbuch angelegt, in dem ich Foto von den tagesereignissen einklebe mit kurzen Sätzen dazu - das funktioniert prima - wenn Gabriels Lehrereinnen fragen "was gibt es neues?" holt er sein Buch und kann damit "erzählen" was passiert ist -in zeiten von Digicams und Druckern daheim eine prima Sache:-)
*wink*
Nora