Sonntag, 16. Mai 2010

Wenn es "Angrillen" und "Anrudern" gibt,

muss es auch das Wort "Anzelten" wohl auch geben...

- mit Verspätung veröffentlicht -

Wir saßen im kalten Haus, schauten uns den grauen Himmel an, machten die Heizung an... und dachten daran, dass wir dieses Wochenende in Holland eigentlich bereits im November geplant haben... Sollen wir wirklich fahren? Die Kinder wollten fahren, ein Gastkind wartete auf unsere Entscheidung... Unsere Gedanken an das Endliche-Endende brachten uns nicht weiter...

So, wir fahren! Alle möglichen Wintersachen in den Taschen müssten uns schon retten :-)

Wir besuchen Gorinchem (was man als Goor-chem ausspricht) und zelten in Woudrichem. Im letzten Jahr haben wir dort schlechte Erfahrung gemacht, was holländisch-deutsche Beziehungen angeht, und wollten uns aber davon nicht beeindrucken lassen und alles diesmal besser machen.

Diese Fähre musste uns nach Woudrichem bringen, zu einer alten Festung, etwa wie Pentagon gebaut. Vor zwei Jahren konnte Johanna nicht laufen und kaum stehen - diesmal will sie alles alleine erkunden.
Das Aufbauen der Zelte hat Johanna wunderbar verschlafen - hier auf dem Foto ist Bündel aus Jacken, in dem jemand schlummert...
Die frische Luft und viel Bewegung haben etwas bewirkt: Johanna konnte mit dem Essen gar nicht aufhören. Die Grillwürstchen sind bei uns selten.
Hier ist der Wasserweg nach Gorinchem - da, wo die Brücke ist -
und hier ist eine Wasserstraße im Stadtzentrum. Johanna war überall dabei. Wir gingen auch ein wenig shoppen und Johanna bekam einen neuen Rucksack, eine Trinkflasche und... einen neuen Schnuller für die Nacht... :-) Natürlich gab es Käse zu kaufen und gebratenen Fisch zum sofort essen.
In Woudrichem zurück, konnten wir lange den Sonnenuntergang genießen.

Die Nacht im Zelt hat Johanna super geschlafen. Sie kuschelte sich bei mir ein, nahm meine Hand in ihre - und so war das Thema mit dem "Schlafen in der unbekannten Umgebung" erledigt.

Der Morgen hat uns wieder mit dem blauen Himmel überrascht, wir waren froh, dass wir doch gefahren sind. Johanna hatte keinen Ball mit... Schade... Sie fand ein kleines Fußballtor und wusste sehr wohl, wozu es gut ist "Papa! Nanna Ball?" - tja, nächstes Mal reisen wir mit einem Ball im Gepäck.
Wir haben Rosinenbrötchen kaufen wollen und haben gemerkt, dass jemand aus unserem Boot die Luft ausgelassen hat und den Hebel des Holzbodens herausgenommen hat. Schade, liebe Holländer, schon wieder machen wir schlechte Erfahrungen... Die Brötchen schmeckten uns trotzdem, die Festung Woudrichem haben wir uns gern angeschaut. Sie liegt knapp "unter dem Wasser"und hat viele Bauten aus dem 16-17 Jahrhundert. An der alten Kirche gibt es keine Gräber mehr, nur einige alten Grabsteine. Aber immerhin - mindestens die Steine durften bleiben.
Der Hafen in Woudrichem,
die Mühle in Woudrichem,
die Festung mit einem Wall und Kanonen in Woudrichem
und die alten Schiffe, die einem örtlichen Verein gehören und die jedes Jahr an einer historischen Regatta teilnehmen.
Wenn man auf dem Wall steht, merkt man, dass das Wasser des Sees und des Flusses viel höher sind als die Stadt... Hoffentlich wird hier nichts passieren...

Zum Abschluß gibt es eine Überraschung für die Kinder. Kennt jeman diesen Frosch? - Er ist das Maskottchen des Schwimmbades Duinrell,
in dem wir - nicht ganz gewollt und geplant - fast drei Stunden verbracht haben.


Für Johanna war das definitiv zu lange, das Wasser war nicht besonders warm. Ich konnte nur die Daumen drücken, dass sie sich nicht erkältet.

Ich muss zugeben - alle unseren anderen Kinder wären längst, längst krank,
sie - nicht.

Wir fahren nach Hause, eine anstrengende Woche kommt auf uns zu.

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