Samstag, 21. August 2010

Ein Samstag und ein Geburtstag

Kein Wochenende ohne zu feiern...
Noch ein Geburtstag!
In diesem Jahr wünschte sich das aktuelle Geburtstagskind eine Vielfalt der Kochkünste - und so fingen die Gäste an, nach und nach mit ihren Kreationen den Kaffeetisch zu schmücken. Johanna konnte kaum abwarten - sie blieb neben der Platte mit den Schaumküssen stehen... Endlich darf sie zugreifen!
Sie sagt gerade: "Lecker!"
Dann erinnerte sie sich, dass Papa auch etwas Süßes essen wollte. Sie zeigte nach draußen...
dorthin, wo sie ihn letztes Mal gesehen hat...
dann stand sie auf
und
sagte:
"Gucke, wo Papa ist!"


Jeder, der sich schon mal mit der Sprachentwicklung beschäftig hat, wird sich leicht vorstellen können, wie großartig ich diesen Satz fand. Ein Nebensatz! Ein Nebensatz mit dem Prädikat am Ende! Eigentlich brauchte ich an diesem Tag nichts mehr, weder Essen noch Trinken noch Musik oder Unterhaltung, dieser Tag mit diesem Satz hat sich schon gelohnt!!!

Aber Johanna dachte an viel mehr Unterhaltung und ihr Tag war noch gar nicht zu Ende. Sie gesellte sich zu einer Gruppe jugendlicher Gäste, die gerade nichts zu tun hatten. Als ich nach einiger Zeit nach Johanna schaute, fand ich eine ausgelassene Gesellschaft, in deren Mitte Johanna "ein Eis servierte", "Geld kassierte", "Restgeld herausgab"... Als einer der Gäste sagte, dass er gerade kein Geld hat, hat sie "ihre Gäste" augefordert, einen Bauchtanz vorzuführen (ich wusste nicht, dass sie dieses Wort kennt) - aber keiner traute sich das zu machen :-), dann wollte sie von ihnen, dass sie einen Spagat machen. Als sie sagten, sie solle aber erst vormachen, - hat sie selbstverständlich vorgemacht. Na sowas...

An der Vielfalt des abendlichen Buffets erfreuten sich viele Gäste. Johanna habe ich erst aus der Sicht verloren. Ich fand sie am Tisch mit vielen jungen Gästen, wo sie sich absolut sicher fühlte und sich "unterhielt".

Der Papa wurde gerade gerufen, da Johanna auch eine "Soße" wollte und die jungen Männer nicht wussten, ob solche kleinen Kinder eine scharfe Tomatensoße bekommen dürften :-)


In der eingeladenen Band spielten drei Blasinstrumente. Ich wusste nicht, ob sich Johanna wegen der Lautstärke schon wieder zurückziehen möchte, und suchte sie. Ich fand sie ruhig sitzen und der Musik lauschen. Das ist ja eine Überraschung! Dann kann sie langsam doch die lauten Töne vertragen, ich kann sie nächstes Mal zu Marias Konzerten mitnehmen!

Sie gesellte sich sogar zu einem Grüppchen, das gern tanzte, und "tanzte" mit.
Gegen 23:00 hatte das Kind noch Kraft, zu klatschen, aber im Sitzen.
Es war die höchste Zeit, sich zu verabschieden.

Und ich merke mir den Tag: 21.August 2010, Johanna ist 3 Jahre und 9 Monate und sie hat ihren ersten Nebensatz verwendet, und das war ein lokaler Nebensatz.

Vor dem Eintreffen der Gäste habe ich mit Johanna am Mittag des Tages einen kurzen Spaziergang gemacht, in der Hoffnung, dass sie im Buggy vielleicht einschlafen würde, um den Tag zu überstehen. Wir sahen Brombeerbüsche. Johanna kennt sie bereits und wollte "Beeren essen".

Natürlich habe ich für sie einige gepflückt.
"Mama! Mehr! Mehr Beeren!"


Ich stand am Busch und pflückte die Beeren.

Johanna, was möchtest Du - eine Brombeere oder lieber zwei?
"Zwei!"
Was möchstest Du - zwei Beeren oder lieber drei?
"Drei"

Ich habe dieses Spielchen mehrere Male wiederholt. Es scheint, dass sie die Bedeutung von Zahlen versteht. Wie genau - das werden wir weiter beobachten.

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